Warum sind Studien wichtig?

Je mehr, desto aussagekräftiger: Wenn viele Menschen an Studien teilnehmen, können viele Menschen davon profitieren. Denn nur so können neue, innovative Therapien und Medikamente gegen Krebs gefunden werden, die Leben retten.

Natürlich können Ärztinnen und Ärzte auch aus der Behandlung von einzelnen Erkrankten wichtige Erkenntnisse ziehen. Aber: Diese sind dann eben meist nur für diese eine Person relevant. Der Grund dafür ist, dass jede Krebserkrankung und jede/r Krebserkrankte einzigartig ist. So wie auch der Verlauf der Erkrankung von PatientIn zu PatientIn sehr unterschiedlich ausfallen kann . 

Die Erfahrungen einzelner Personen sind also für die Gesamtbevölkerung nicht repräsentativ. Anders sieht das bei klinischen Studien aus, an denen große Gruppen an Menschen teilnehmen. Das beginnt schon bei der Planung: Diese ist so angelegt, dass man die Krebsstudie systematisch überprüfen und statistisch auswerten kann.

Forschung sei dank!

Glücklicherweise lässt sich Krebs heute viel besser behandeln als vor Beginn der medizinischen Forschung. Dank ihr nimmt die Vielfalt und die Qualität der Therapien fortlaufend zu. Das wird ganz deutlich, wenn wir uns die Überlebensraten von früher im Vergleich zu heute anschauen:

In den letzten 30 Jahren stiegen die Überlebensraten aufgrund der medizinischen Forschung um mehr als 30 Prozent. In den letzten 50 Jahren haben sie sich zum Teil verdoppelt.

Ohne klinische Studien wären diese Erfolge nicht möglich. Und trotzdem gibt es in den meisten Therapiebereichen der Krebsmedizin noch viel Optimierungsbedarf. Ganz besonders vor dem Hintergrund, dass Krebs mittlerweile die zweithäufigste Todesursache weltweit ist.

Auf einen Blick:
Die Bedeutung von Studien für die Krebsforschung

Egal ob Medikamente, chirurgische Verfahren oder andere Therapieansätze – ohne, dass ihre Sicherheit und Wirksamkeit in klinischen Studien überprüft würde, könnten wir in diesen Bereichen keine neuen, innovativen Lösungen entwickeln und zulassen.

Wenn du als KrebspatientIn an einer Studie teilnimmst, hast du Zugang zu innovativen Therapien und engmaschiger Betreuung in Spezialzentren. Außerdem helfen die Ergebnisse aus klinischen Studien ÄrztInnen, bessere Entscheidungen bei der jeweiligen Therapie ihrer PatientInnen zu treffen. Auch davon profitierst du als PatientIn. 

Wie entsteht Krebs, wie verhält er sich, wie können wir ihn bekämpfen? Durch klinische Studien lernen wir immer mehr, was die biologischen Grundlagen von Krebs sind, erweitern das wissenschaftliche Verständnis der Krankheit und treiben damit maßgeblich den Fortschritt in der Krebsforschung voran. 

In klinischen Studien arbeiten oft ExpertInnen aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen. So haben ÄrztInnen, WissenschaftlerInnen, StatistikerInnen und andere Fachleute die Möglichkeit, Krebs ganzheitlich zu betrachten und voneinander zu lernen.

Wenn immer weniger klinische Studien bei uns stattfinden, wirkt sich das nachteilig auf die rasche Verfügbarkeit moderner Arzneimittel, die medizinische Versorgung insgesamt und den deutschen Forschungsstandort im Allgemeinen aus. Und: Klinische Studien sind nicht nur für unser Gesundheitswesen von enormer Bedeutung, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.