Was bringt mir eine Studie?

Klar ist: Eine Teilnahme an einer klinischen Krebsstudie ist keine Garantie auf Heilung. Aber sie kann deine Chancen erhöhen, die Krankheit erfolgreich zu bekämpfen. Ein Überblick über Vorteile und mögliche Risiken.

Wenn du selbst von Krebs betroffen bist, dann interessiert dich verständlicherweise erst einmal vor allem: Was kann eine klinische Studie für mich tun? Einige Antworten:

  • Als TeilnehmerIn hast du Zugang zu neuen und innovativen Behandlungsformen. 
  • Dein Gesundheitszustand wird besonders engmaschig und gründlich von Ärztinnen überwacht, untersucht und betreut. 
  • Anhand deiner individuellen Biomarker und genetischen Merkmale können auf dich personalisierte Behandlungsansätze entwickelt werden.

Übrigens: Auch, falls du der Kontrollgruppe angehörst und also nicht zu der Gruppe innerhalb der Studie zählst, die eine neue Therapie oder ein neues Medikament bekommt, profitierst du. Denn du wirst eine dem modernsten medizinischen Standard entsprechende Behandlung erhalten – und in der Regel noch engmaschiger begleitet als unter normalen Bedingungen. Wichtig zu wissen: Schreitet der Krebs trotz der Standardbehandlung fort oder verschlimmert sich, erhältst du als StudienteilnehmerIn ebenfalls das neue, zu testende Medikament. Du musst also keine Angst haben, dass im Namen der Forschung eine Verschlechterung deines Gesundheitszustands in Kauf genommen wird. 

Werde Fortschrittmacher*in!

Indem du an einer Studie teilnimmst, kannst du aber nicht nur deine eigenen Heilungschancen verbessern – du kannst auch das Leben vieler anderer Menschen retten. Denn mit deinen Daten unterstützt du die Medizin dabei, wirksame und sichere Behandlungen zu entwickeln, die anderen und zukünftigen KrebspatienInnen helfen können. #Datensolidarität!

Welche Risiken gibt es?

Grundsätzlich musst du in Betracht ziehen, dass nicht alle klinischen Studien garantiert Erfolg haben und deinen Krebs besiegen. Es ist auch möglich, dass das untersuchte Medikament oder Verfahren im Vergleich zur Standardtherapie keine Vorteile bringt – oder sogar schlechtere Ergebnisse erzielt.

Als StudienteilnehmerIn hast du immer ein gewisses Risiko, schließlich wird etwas Neues getestet. Das größte Risiko besteht darin, dass unvorhergesehene Nebenwirkungen wie zum Beispiel allergische Reaktionen auftreten können. Aber da du engmaschig von ÄrztInnen begleitet wirst, können diese deine Behandlung sofort anpassen.  

Das Vorurteil „Versuchskaninchen“

Mit klinischen Studien beginnt man erst lange – zum Teil über Jahre –, nachdem im Labor Zell- und Tierversuche stattgefunden haben. Erst, wenn aus diesen intensiven präklinischen Voruntersuchungen ausreichend Daten zur Sicherheit vorhanden sind, werden neue Therapieformen überhaupt am Menschen untersucht.

Im ersten Schritt an einer kleinen Anzahl PatientInnen, bevor man die Studie dann an einer größeren Probandengruppe durchführt. Von Versuchskaninchen kann also absolut nicht die Rede sein.

Unter „Was ist eine klinische Studie“ haben wir viele Fakten zusammengetragen. Informier dich hier, wie eine klinische Studie abläuft. 

Safety first!

Gut zu wissen: Klinische Studien werden vor Beginn immer durch eine unabhängige Ethikkommission bezüglich der Sicherheit überprüft. Ohne die Genehmigung von Behörden und das Votum der Ethikkommission kann eine Studie gar nicht stattfinden.

Es ist genau vorgeschrieben, welche Informationen Patienten erhalten und wie sie aufgeklärt werden müssen. Zudem wird über den gesamten Studienzeitraum von unabhängigen Personen überwacht, ob alles korrekt läuft. Diese externen PrüferInnen gehören Institutionen wie zum Beispiel der Bundesbehörde an.